Sozialkaufhaus, Stadtküche, Stadtcafé und das Pfahofa Open Park Festival – das sind nur einige Projekte des Kreisverbands Pfaffenhofen, die in den vergangenen vier Jahren angestoßen wurden. Wie kommt es, dass der Kreisverband in Pfaffenhofen so viel auf die Beine stellt? Wir haben uns mit dem Kreisverbandsvorsitzenden Volker Hoppe unterhalten und erfahren: Engagement, ein gutes Netzwerk und das Gefühl dafür, den richtigen Nerv zu treffen, tragen viel dazu bei. „Wir wollen die AWO ins Gespräch bringen“, sagt Volker Hoppe. Das tut er seit vielen Jahren, nicht erst, seit er (seit 2020) offiziell Kreisvorsitzender in Pfaffenhofen ist. Seit 1988 ist er Mitglied in der AWO, seit seiner Rente sehr aktiv. Für sein Engagement erhält er starke Unterstützung im Vorstand, vor allem von Walter Regensburger, und projektbezogenen Organisationsteams, die mit hoher Eigenständigkeit die Einsätze planten. Sein Credo: Den Menschen zeigen, was die AWO auf die Beine stellt auf Bundes-, Landes- und Bezirksebene und was ein Engagement auf lokaler Ebene bewirken kann. Zum Beispiel das Sozialkaufhaus in Wolnzach, das der Kreisverband seit rund drei Jahren betreibt. Hier kommen zum einen viele hin, um Spenden abzugeben, zum anderen kaufen auch viele Bürger*innen gerne Second Hand. Es geht aber nicht nur darum, Gegenstände nachhaltig im Warenkreislauf zu behalten, sondern auch darum, günstige Alternativen zur Neuanschaffung zu bieten.
Mehrwert für AWO-Mitglieder
Nachdem das Konzept für das Kaufhaus stand und noch bevor es seine Pforten öffnete, gab es bereits einige ehrenamtliche Helfer*innen, die mitarbeiten wollten. Viele von ihnen hatten sich gemeldet, nachdem ein Artikel in der Lokalpresse erschienen waren. Und es kommen immer wieder einmal neue hinzu. Im Moment sind rund 30 Ehrenamtliche im Sozialkaufhaus tätig. „Was ist es eigentlich, was die AWO zu bieten hat, außer Arbeit?“ Das fragt Hoppe selbstkritisch bis selbstironisch und liefert die Antwort direkt mit: eine sinnvolle Betätigung, eine Tätigkeit in der Gemeinschaft und die Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen. Unter den Engagierten entwickeln sich immer wieder Kontakte, die auch außerhalb der AWO weitergeführt werden. So ist der Mehrwert, vor allem für aktive Mitglieder: Gleichgesinnte finden, sie in einem angenehmen und wertschätzende Rahmen treffen und sehen, ob und wie sich neue Kontakte entwickeln.
Persönliche Kontakte knüpfen
Besonders gut zum Knüpfen von Kontakten erweist sich das Open Park Festival Pfahofa, das der Kreisverband – inzwischen gemeinsam mit einem Netzwerk lokaler Partner*innen – 2024 zum dritten Mal organisiert. Hier wird an zwei Tagen im Juli im Pfaffenhofener Freibad ein buntes Programm aus Musik, Kultur und Infoständen von Vereinen und Verbänden geboten. Die Atmosphäre ist ungezwungen. „Da kommen wir leicht mit den Menschen ins Gespräch“, berichtet Hoppe. „Sie schlendern herum und schauen sich unsere Angebote und kleinen Attraktionen am Stand an.“ Haupt-und Ehrenamtliche aus den Projekten sind mit am Stand dabei, sodass direkt und persönlich aus eigener Erfahrung berichtet werden kann.
Das persönliche Miteinander hält Hoppe für einen wichtigen Faktor, um neue Mitglieder für die AWO zu gewinnen. Durch dieses Engagement beim Pfahofa Festival hat sich beispielsweise inzwischen ein eigenes AWO-Kreisjugendwerk in Pfaffenhofen gegründet. Und auch, als es letztens um die Besetzung von Ämtern im Ortsverein ging, war es in dem Fall leichter, Engagierte aus dem Team der Stadtküche zu gewinnen, als bislang Unbekannte.
Bei der AWO in Pfaffenhofen muss man kein AWO-Mitglied sein, um sich in einem der Projekte zu engagieren. Jedes Projekt hat ein eigenes Organisationsteam, das Ansprechpartner für alle Themen ist und ein Bindeglied zwischen Vorstand und anderen Engagierten. Neue Vorstandsmitglieder fänden im demnächst neu zu wählenden Kreisvorstand ein gutes Netzwerk vor unter Engagierten und auch im Landkreis Pfaffenhofen. Volker Hoppe ist Optimist und lebenserfahren genug, um zu wissen, dass sich auch diese Aufgabe lösen lassen wird. Während seiner Zeit bei der AWO hat er schon viel erlebt und herausfordernde Situationen gemeistert. Er ist das beste Beispiel, dass die AWO ihren Mitgliedern mehr zu bieten hat als Arbeit – nämlich Gemeinschaft, Unterstützung und die Gelegenheit, im Team etwas Neues aufzubauen.
Der Artikel ist in der Ausgabe 2/2024 unserer Mitgliederzeitschrift WIR auf Seite 14 erschienen, siehe Wir mit dem Teil aus Oberbayern ab Seite 11 (PDF | 4 MB)
Im Bild von links nach rechts: Cornelia Emili, Vorstandsvorsitzende des AWO-Bezirksverbands Oberbayern, Volker Hoppe, Vorsitzender des Kreisverbands Pfaffenhofen, und Nicole Schley, Präsidentin der AWO Oberbayern und Co-Vorsitzendes des AWO-Landesverbands Bayern bei der Eröffnung der Stadtküche Pfaffenhofen Ende Mai 2023
Text: Linda Quadflieg-Kraft
Foto: AWO-Landesverband Bayern
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